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Schülerarbeiten: WEISSER RING vergibt Preise an Schüler für Projekte gegen Mobbing

Lübeck/LN 22.06.2022
Hassnachrichten auf dem Handy, körperliche Angriffe, Ausgrenzung: Die Liste von Taten, die Mobbing genannt werden, ist lang.
„Mehr als jeder fünfte Schüler im Alter von 15 Jahren wird laut Pisa-Studie 2018 mehrmals im Monat gemobbt“, sagt Heike Schulz, Leiterin des WEISSEN RINGS Lübeck. „37 Prozent der zwölf- bis 19-jährigen Jugendlichen haben bereits erlebt, wie jemand per Handy oder im Internet erniedrigt wurde, acht Prozent waren bereits selbst schon einmal betroffen.“ 
Im Februar hat die Opferschutzorganisation in Zusammenarbeit mit der Dräger-Stiftung und unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Jan Lindenau zum zweiten Mal den internationalen Tag gegen Mobbing zum Anlass genommen, einen Schülerwettbewerb zum Thema auszuloben.


Aktionen gegen Mobbing: Jury kürt die Gewinner
Nun stehen die Gewinner fest: Eine Jury hat die eingeschickten Arbeiten von Lübecker Schulen begutachtet. „Es wurden ganz unterschiedliche Arbeiten erstellt, und die Werke belegen ausdrucksstark, wie sich die Schüler mit dem Thema beschäftigt haben“, sagte Heike Schulz zu Beginn der Tagung der Jury. Unter den eingeschickten Beiträgen waren Plakate, Comics, Hörspiele, Videos, Gedichte, Powerpoint-Präsentationen.
Für ein Pantomimenspiel mit weißen Gesichtsmasken vor schwarzem Vorhang, in dem Schüler wie im Schwarzen Theater Mobbingszenen und deren Folgen darstellten, wurde die 8. Klasse der Baltic Schule Jahrgangssieger der 7. bis 9. Klassen. 
In der Altersstufe der 6. Klassen gewinnt die Klasse 6c des Trave Gymnasiums mit dem Lied „Mobbing, Mobbing, Mobbing“ und der Powerpoint-Präsentation nebst dem Plakat „Warum mobben Mobber“. 
Den Jahrgangssieg der 4. und 5. Klassen bekommt die Klasse 5b des Trave Gymnasiums für einen gewitzten Stop-Motion-Film, in dem Lego-Figuren die Hauptrollen übernehmen.


Jurymitglieder vergeben Extrapreise
Um dem breiten Spektrum der eingereichten Arbeiten gerecht zu werden, wurden Extrapreise ausgelobt, die die Jurymitglieder einzeln verantworten. Den Extrapreis für vielfältigen Ausdruck erhält die 9. Klasse der Berend-Schröder-Schule für das Gedicht „Cybermobbing ist nicht cool“, den Comic „ Mr. Hops“ und ein Mobbing-Plakat. Jury-Mitglied Björn Engholm, ehemaliger Ministerpräsident, der diesen Preis vergibt, sagt: „Die Arbeiten waren sehr direkt und sehr unmittelbar. Es wurden viele unterschiedliche Formen der Darstellung gewählt, das war sehr wirksam und anrührend.“
Den Extrapreis für gelungene künstlerische Gestaltung erhält die 7a der Ernestinenschule für das einfühlsam gestaltete Plakat mit einer runden Girlanden und zwei ineinandergreifenden Händen. Claudia Rohn, Geschäftsführender Vorstand der Dräger-Stiftung, begründet ihre Auswahl: „Sowohl Text als auch Gestaltung und Farben haben das Thema wunderbar aufgegriffen.“
Als interaktivstes Projekt erhält die 5b der Ernestinenschule für das aus Pappe gebastelte und bunt bemalte „Schutzschild gegen Mobbing“ einen Extrapreis, ausgesucht von Bürgermeister Jan Lindenau. „Das gebastelte Schild ist eine Gestaltung, die zum aktiven Handeln gegen Mobbing aufruft“, begründet Lindenau die Auswahl.
Den Extrapreis für das aktuellste Projekt erhält die 5a des Katharineums für das Hörspiel nebst Hörbuch „Warum mobbe ich“. LN-Redakteur Nick Vogler hat das Projekt, das auch in einer gedruckten Fassung vorliegt, gekürt: „Die Schüler haben hier sehr schnell auf bestehende und drohende Auswirkungen von Krieg und Propaganda reagiert.“ In dem Hörspiel geht es um Ausgrenzung einer russischen Mitschülerin, die sich nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Anfeindungen ausgesetzt sieht.


Offizielle Preisverleihung nach den Sommerferien
Die offizielle Preisverleihung findet am Montag, den 22. August, um 16 Uhr im Audienzsaal des Lübecker Rathauses statt. Dazu werden die Siegerklassen und ihre Lehrer / Sozialpädagogen eingeladen. Schirmherr Lindenau und alle Jurymitglieder werden anwesend sein.  Von nv

 

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